LK-Wahl Niederösterreich: Die Zukunft unserer Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit

„Es gibt viel, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Gerade in der Landwirtschaft, wo österreichweit täglich rund neun Betriebe zusperren, ist es wichtig, dass wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen werden, diese Entwicklung zu verhindern und die kleinstrukturierte Landwirtschaft zu stärken“, erklärt der SPÖ-Bundesbauernvorsitzende Josef Etzenberger: „Wir werden alles daran setzen, dass die SPÖ Bäuerinnen und Bauern Niederösterreich nach den Landwirtschaftskammerwahlen am 1. März wieder in der Landeskammer vertreten sein werden.“

Der niederösterreichische EU-Abgeordnete Dr. Günther Sidl sprach sich einmal mehr für ein europaweites Glyphosat-Verbot aus, nach dem Motto „Biosaat statt Glyphosat“: „Wir brauchen in Europa endlich ein Import-Verbot von gentechnisch veränderten Pflanzen, die bei uns beispielsweise als Futtermittel eingesetzt werden. Vor allem in Südamerika kommen hier bei der Produktion übermäßig viele Umweltgifte zum Einsatz, sogar solche, die in der EU verboten sind. Und dann importieren wir noch diese Produkte. Das halte ich für falsch. Generell brauchen wir ein Umdenken beim Einsatz von Umweltgiften. Wir müssen weiter runter mit den eingesetzten Mengen. Es braucht daher eine europäische Forschungsstrategie für Alternativen. Ich bin sicher, dass sich die Landwirtschaft hier nicht verschließen wird. Es geht um Planungssicherheit und neue, optimale Angebote.“

Außerdem wies er auf die hohe Qualität der landwirtschaftlichen Produkte in Österreich hin: „Die EU muss niederösterreichischer werden – beispielsweise bei der Top-Qualität unserer Lebensmittel, dem hohen Bioanteil und der Wasserversorgung im Eigentum der BürgerInnen!“

Auch Etzenberger spricht sich für ein europaweites Glyphosatverbot aus: „Die Kurz-ÖVP wäre gut beraten, sich ein Beispiel an der klaren Position der SPÖ zu nehmen und sich endlich für ein Glyphosat-Totalverbot auszusprechen statt weiterhin als verlängerter Arm des Bauernbunds die Profitinteressen der Agrochemie-Lobby zu vertreten.“ Anstatt die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen beim Einsatz von Pestiziden einem transparenten und nachvollziehbaren Verfahren auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu unterziehen, gehe man leider vor der Agrar-Chemie-Lobby in die Knie und versucht die Wahrheit zu verschleiern. Etzenberger fordert die ÖVP und damit den Bauernbund auf, mit der SPÖ an einem Strang zu ziehen und ein Glyphosat-Verbot durchzusetzen: „Denn Glyphosat ist Gift für Mensch und Umwelt, das belegen zahlreiche Studien. Für uns ist daher klar: Anstatt den unkontrollierten und massenhaften Einsatz dieses gefährlichen Pestizids zu verlängern, muss Glyphosat verboten werden. Die Zukunft unserer Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit und ganz sicher nicht die Profitgier einzelner!“

Auch für den Spitzenkandidaten der SPÖ Bäuerinnen und Bauern im Bezirk Krems, Michael Fertl, steht nachhaltige Landwirtschaft und das Zusammenspiel von Mensch und Natur im Vordergrund. Er plädiert für eine fundierte Ausbildung und eine damit verbundene faire Bezahlung für hochwertige Produkte: „Landwirtinnen und Landwirte müssen für umweltschonendes und tiergerechtes Wirtschaften endlich fair bezahlt werden und die Chancen der Digitalisierung in der Landwirtschaft nutzen. Technologien werden dazu beitragen, dass Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie der Medikamenteneinsatz reduziert werden können. Das wollen wir ebenso fördern, wie ein gutes betriebliches Management und die Aus- und Weiterbildung.“

Ernst Wagendristel, Vorsitzender der SPÖ Bäuerinnen und Bauern Niederösterreich will den Weg seines Vorgängers in dieser Funktion, von Bundesbauernvorsitzendem Josef Etzenberger, fortsetzen und sich für die kleinen Bäuerinnen und Bauern, die tagtäglich um ihr Überleben kämpfen müssen, einsetzen. Im Mittelpunkt seiner zukünftigen Arbeit wird auch weiterhin eine Neubewertung der Agrarförderungen stehen. „EU-Gelder werden nach einem Flächenschlüssel vergeben – je größer der Betrieb, desto mehr Förderung fließt. Diese Vorgehensweise beschleunigt den Strukturwandel in der Landwirtschaft immens. Den Bäuerinnen und Bauern bleibt aufgrund der flächenabhängigen Förderung auch gar nichts anderes übrig, als zu wachsen – oder sie müssen ihren Betrieb zusperren“, sagt Wagendristel: „Dabei leisten bäuerliche Klein- und Mittelbetriebe einen großen Beitrag für die Lebensqualität im ländlichen Raum – etwa mit der Pflege der Kulturlandschaft und dem damit verbundenen Schutz vor Naturgefahren.“ Anstatt einer solchen Flächenbindung sollen Agrarsubventionen künftig an ökologische und soziale Kriterien gekoppelt werden. Generell fordern die SPÖ Bäuerinnen und Bauern bei Direktzahlungen einen Sockelbetrag für kleine und mittlere Betriebe sowie eine niedrige Obergrenze für Großbetriebe.

Ziel für die Landwirtschaftskammerwahl in Niederösterreich am 1. März ist es, stärker zu werden, an Mandaten zuzulegen und den Wiedereinzug in die Landeskammer zu schaffen.