Nicht nur die anhaltenden Waldbrände in Kalifornien zeigen aktuell die Auswirkungen des Klimawandels. Auch Europas grüne Lunge leidet unter den veränderten Bedingungen.
„Obwohl wir entgegen Donald Trumps Meinung nicht in Waldstädten wohnen und auch keine explosiveren Bäume haben, ist in Europa der Schutz der Wälder zur Priorität geworden. Das Europäische Parlament leugnet den Klimawandel nicht und will mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten“, sagt EU-Abgeordneter Hannes Heide. Die europäische Waldlandschaft wird vor allem von den LandwirtInnen gestaltet. Obwohl sie mit den Folgen des Klimawandels – wie Dürre, Stürme und Schädlingsbefall – zu kämpfen haben, ist durch ihren Einsatz Europas Waldbestand weitgehend stabil geblieben. 90 Prozent der Finanzmittel für den Schutz bestehender Wälder und die nachhaltige Aufforstung stammen aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds“ (ELER). Hilfe im Katastrophenfall gibt es zusätzlich durch den Solidaritätsfonds, aus dem Österreich im Vorjahr 8,1 Millionen Euro erhalten hat.
Um das Gleichgewicht zwischen Bewirtschaftung und Schutz der Wälder zu halten, wird derzeit an der Neufassung der EU-Waldstrategie gearbeitet. Sie soll klare und bindende Ziele für den Schutz und die Aufforstung von Wäldern beinhalten. „Dabei geht es nicht nur um die Reduktion von CO₂-Werten und den Erhalt von Arbeitsplätzen für 2,6 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten, sondern auch um den Zusammenhang zwischen Natur und Gesundheit. Wir müssen der Abholzung und Bodenversiegelung einen Riegel vorschieben und auf Nachhaltigkeit setzen. Bei der Nahrung ebenso, wie bei anderen Produkten im Handel“, sagt Heide.
Auch bei internationalen Abkommen will Europa auf klimafreundliche Vereinbarungen bestehen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind weltweit rund 1,3 Millionen km² Waldfläche verloren gegangen (fast viermal die Fläche Deutschlands). Als Hauptimporteur von Land- und Forstgütern ist Europa zwar Teil des globalen Abholzungsproblems, kann aber auch Teil der Lösung sein.