MEP Hannes Heide zur Milchpreiskrise: EU-Hilfe wird verbessert

Die EU hat in der Milchpreiskrise viel Geld zur Stabilisierung des Markts an europäische Milchbäuerinnen und -bauern ausbezahlt. Ein aktueller Bericht des Europäischen Rechnungshofs zeigt jedoch, die Hilfsgelder flossen zu ungezielt.

Drei entscheidende Variablen haben zur Milchpreiskrise geführt: das Einfuhrverbot für europäische Milchprodukte nach Russland, der Exportrückgang nach China und gleichzeitig die Steigerung der Milchproduktion in einigen EU-Ländern. Der europäische Milchmarkt geriet aus dem Gleichgewicht und der Milchpreis rauschte von 2014 bis 2016 in den Keller. Insgesamt 737 Mio. Euro hat die Europäische Union daraufhin als Soforthilfe ausbezahlt. „Die schnelle Hilfe war zwar wichtig, aber die Auszahlung mit der Gießkanne war nicht effizient genug. Viele Betriebe gerieten trotzdem in die finanzielle Schieflage“, kommentiert EU-Abgeordneter Hannes Heide den Rechnungshofbericht. Um die Milchbäuerinnen und -bauern in Zukunft besser zu unterstützen, müssten Sonderbeihilfen an klare Ziele und Vorgaben geknüpft werden, geht aus der Untersuchung hervor.

Bei der nötigen Drosselung der Milchproduktion ließ die europäische Entscheidung laut Analyse zu lange auf sich warten. Die LandwirtInnen sind der Politik großteils schon zuvorgekommen und haben wegen des Preisverfalls selbst die Produktion reduziert. Während die EU sich bemüht, besser auf künftige Krisen im Milchsektor vorbereitet zu sein, rät EU-Abgeordneter Heide: „Die Förderung und Bewerbung unserer regionalen Milchbäuerinnen und -bauern ist langfristig die beste Krisenprävention. Wenn Handel, Gastronomie und wir KonsumentInnen auf Regionalität setzen, macht das die heimische Landwirtschaft krisenfest.“

07/07/2021