Viele Bäuerinnen und Bauern hat die Coronakrise schwer getroffen: Die Hilfsgelder decken in vielen Fällen lediglich einen Bruchteil der monatlichen Ausgaben. Zudem vergehen meist Wochen, bis die Hilfe auch tatsächlich ankommt. Wer sich rasche Unterstützung erwartet hat, wurde bislang enttäuscht.
„In sämtlichen Sparten, etwa bei der Milch- und Fleischproduktion, gibt es große Umsatzeinbußen zu beobachten. Ein Regionalitätsgipfel des Bundeskanzleramtes versprach vor einem Monat daher nachhaltige Wege aus der Krise. Abgesehen von der gewohnten medialen Inszenierung ist aber bislang wenig für uns Landwirte passiert“, so Josef Etzenberger, Bundesvorsitzender der SPÖ Bäuerinnen und Bauern.
Besonders deutlich wird dies beim Thema Holz: „Die ruinösen Importe der holzverarbeitenden Industrie gehen zulasten unserer heimischen Forstwirtschaft“, ärgert sich der niederösterreichische Landesvorsitzende Ernst Wagendristel und ergänzt: „Neben dieser unhaltbaren Marktsituation, die von der ÖVP viel zu lange hingenommen wurde, verstärken Klimawandel und Borkenkäferplage zusätzlich die Sorgen unserer heimischen Waldbauern.“
Beste Lebensmittel für Großküchen, nicht die billigsten
Positiv sehen die beiden SPÖ Bauern hingegen die derzeitigen Bemühungen der Agrar-LandesrätInnen, vermehrt auf heimische Lebensmittel in Großküchen zu setzen. „Schätzungen zufolge essen rund 1,8 Millionen Menschen pro Tag in österreichischen Großküchen. Setzt man hierbei vermehrt auf regionale Produkte, trägt dies wesentlich zur Einkommenssicherung und zum Erhalt von wertvollen Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft bei“, ist Josef Etzenberger überzeugt.
In Schulen, Krankenhäusern oder SeniorInnenheimen müssen viele Menschen täglich gleichzeitig verköstigt werden. Doch woher kommen die Lebensmittel und wie wurden sie erzeugt? „Wir sagen, Qualität muss Vorrang haben, weshalb in Großküchen regionale, ökologische und soziale Gesichtspunkte sehr viel stärker berücksichtigt gehören“, so Ernst Wagendristel abschließend.
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