Die Einkommen unserer Bäuerinnen und Bauern sind zu niedrig. Das zeigt nicht zuletzt ein Blick auf die Statistik: In den letzten zehn Jahren gab es insgesamt sechsmal ein Minus bei den bäuerlichen Einkünften zu verzeichnen. Dazu kommt, dass es in den vergangenen zwei Jahren rückläufige Entwicklungen gegeben hat – im Jahr 2019 -5,8 Prozentpunkte und im Jahr 2018 -5,3 Prozentpunkte.
Ein Großteil der Wertschöpfung kommt nicht mehr bei unseren Bäuerinnen und Bauern an. Dies hat vor allem mit der Gewinnverteilung zu tun: Wenn wir Preise erzielen, die unter den Produktionskosten liegen, dann wird klar ersichtlich, dass sich die eigentliche Gewinnspanne zwischen der verarbeitenden Industrie und dem Handel befindet. Mit landwirtschaftlicher Arbeit Geld zum Leben zu verdienen, darf nicht länger als Ausnahmezustand gelten!
Wir treten daher für eine Regelung ein, die faire und garantierte Preise für unsere landwirtschaftlichen Produkte sicherstellt. Die verantwortlichen AkteurInnen müssen endlich ein Sicherheitsnetz etablieren, die unsere Bäuerinnen und Bauern vor Preisschwankungen schützt. Wir alle kennen die Probleme, die uns seit Jahren das Leben schwer machen und einige bereits zum Aufgeben gezwungen haben. Schauen wir nicht mehr länger zu, sondern setzen wir die richtigen Schritte für eine sichere und gute Zukunft.
Hierzu braucht es eine Neuausrichtung auf allen Ebenen: Das beginnt beim Kampf gegen Spekulationen mit Agrarprodukten und endet bei der Unterbindung von unfairen Vertragspraktiken innerhalb der Lebensmittelkette. Darüber hinaus müssen Maßnahmen getroffen werden, die es den KonsumentInnen erleichtern, sich bewusst für Lebensmittel aus Österreich zu entscheiden. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung und ein stärkeres Regionalitätsbewusstsein sind daher wichtiger denn je.
Bäuerliche Familienbetriebe gehören zu den Stützpfeilern unserer Gesellschaft und gewährleisten die Nahrungsmittelversorgung auch in schwierigen Zeiten. Dankesworte alleine sind nicht ausreichend. Wir SPÖ Bäuerinnen und Bauern werden daher weiterhin dafür eintreten, dass unsere LandwirtInnen faire Preise und gerechte Löhne verdienen.
ÖkR Josef Etzenberger, Bundesvorsitzender
KR Bgm. Michael Schwarzlmüller, design. Bundesvorsitzender
18/06/2021