Unbürokratische Hilfe darf keine Frage der Versicherungssituation sein.
Laut dem Grünen Bericht 2019 werden in Österreich 36 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Haupt- und 55 Prozent im Nebenerwerb bewirtschaftet*. Für den Bundesvorsitzenden der SPÖ Bäuerinnen und Bauern Josef Etzenberger ist es daher unverständlich, warum NebenerwerbslandwirtInnen und Mehrfachversicherte keine Hilfestellungen aus dem Härtefallfonds erhalten sollen: „Seit Jahren kämpfen Nebenerwerbsbauern für mehr Fairness und Anerkennung. Die aktuelle Entscheidung zeigt einmal mehr, warum sich diese Bäuerinnen und Bauern im Stich gelassen fühlen. Das Höfesterben war und ist eine unmittelbare Folge davon.“
Gemeinsam mit dem Bad Ischler Landwirt Hannes Mathes fordert er daher ein rasches Umdenken: „Die Bundesregierung verspricht gerne unbürokratische Hilfestellungen. Die Weigerung, Nebenerwerbsbauern zu unterstützen, die der Mehrfachversicherung unterliegen, beweist aber leider das genaue Gegenteil. Unserer Meinung nach müssen jetzt alle landwirtschaftlichen Kleinbetriebe unterstützt werden, weshalb wir eine rasche Überarbeitung der Sonderrichtlinie fordern.“
* Weitere vier Prozent der Betriebe sind Personengemeinschaften, die restlichen fünf Prozent juristische Personen – Angaben aus dem Jahr 2016.