Rund zwei Jahrzehnte lang konzentrierte sich das Bevölkerungswachstum in Österreich auf größere Städte und Ballungszentren. Nun sind – neben der Bundeshauptstadt Wien – erstmals wieder kleine Gemeinden mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen überdurchschnittlich gewachsen. Ein Forscher von OGM vermutet, dass die starke Verbreitung von Home-Office während der Corona-Pandemie maßgeblich dazu beigetragen hat.
Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Bevölkerungszuwächse je 1.000 EinwohnerInnen im Jahr 2020):
- Gemeinden bis 5.000 EinwohnerInnen (EW): +3,9 Prozentpunkte (PP)
- Gemeinden zwischen 5.001 und 20.000 EW: +3,6 PP
- Gemeinden mit mehr als 20.000 EW: +0,8 PP
- Wien: +5,1 PP
Sollte sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen, braucht es vor allem eine Neugestaltung der Verkehrspolitik am Land. Für viele Menschen ist es nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, über eine gute ÖV-Erschließung zu verfügen. Der weitere Öffi-Ausbau wird also von zentraler Bedeutung sein, denn ohne entsprechende Intervalle und Anbindungsmöglichkeiten werden auch günstige Tickets keine große Wirkung nach sich ziehen.
Laut neuester Prognose der Statistik Austria werden im Jahr 2080 rund zehn Millionen Menschen in Österreich leben. Das Wachstum wird jedoch nicht gleichmäßig ausfallen. Grund genug, einen näheren Blick auf die bevorstehenden Entwicklungen zu werfen:
Wo und wie wächst Österreich: Großräumige Vorhersagen (2019)
Wo und wie wächst Österreich: Kleinräumige Vorhersagen (2019)
25/06/2021