Würde die gesamte Menschheit so leben wie wir in Europa, wären die jährlich zur Verfügung stehenden Rohstoffe der Welt schon bis Mitte Mai aufgebraucht. Recycling und die Kreislaufwirtschaft müssen deshalb ausgebaut werden.
Um die Kreislaufwirtschaft in der Europäischen Union in Gang zu bringen, müssen auch die ProduzentInnen ins Boot geholt werden. Aus ökologischer Sicht dürften nur mehr Produkte entwickelt werden, die quasi ein Leben lang halten oder die sich zumindest vollständig recyceln lassen. Die Reparaturfähigkeit spielt eine wichtige Rolle, es muss sich auch wieder rentieren ein Produkt instand zu setzen, anstatt sich ein neues Gerät zu kaufen. „Ländliche Gebiete spielen bei der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Knapp ein Drittel der europäischen Bevölkerung lebt am Land. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Schauplatz im Kampf gegen den Klimawandel und für eine bessere Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen“, sagt EU-Abgeordneter Hannes Heide. Im Regionalausschuss des Europäischen Parlaments setzt er sich für die Förderung der ländlichen Gebiete und besonders für nachhaltige Tourismuskonzepte ein.
Ein innovatives Beispiel für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft am Land ist das transnationale LEADER-Projekt „Global Eco – InnoEco“. Die Kooperation zwischen Estland, Finnland, Italien, Lettland und Portugal fördert grüne Wirtschaft und nachhaltige Unternehmen in ländlichen Gebieten. Die TeilnehmerInnen tauschen Erfolgskonzepte zu landwirtschaftlichen Innovationen, Abfallwirtschaft, biologisch-dynamischen Landbau, erneuerbarer Energie, grüner Wirtschaft, Forstwirtschaft und Agrar- und dem Ernährungssektor aus. Der portugiesische Projektpartner hat sich vor allem den Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit in den wirtschaftlich schwachen, ländlichen Gebieten vorgenommen und unterstützt mithilfe der LEADER-Fördergelder bereits mehr als 400 Betriebe, um lokale Märkte wiederzubeleben. In Estland reichen die nachhaltigen Förderbeispiele vom Ausbau des Wassertourismus bis zur Herstellung von Verpackungsmaterial aus Schafwolle. Fast alle Regionen haben in eine digitale LieferantInnenkarte für die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse investiert. „Global Eco – InnoEco“ ist eines von vielen besonderen Beispielen in der 30- jährigen Geschichte von LEADER. Ähnliches wird auch in Österreich mithilfe der Regionalförderung umgesetzt. Die internationale Zusammenarbeit steigert aber die Lernkurve und spart Zeit im Wettlauf gegen den Klimawandel.
06/04/2021