Ärztemangel: Innovative Wege im ländlichen Raum

Die medizinische Versorgung am Land ist seit Jahren ein mediales Dauerthema. Im Bundesland Salzburg geht man dabei innovative Wege, wie zwei aktuelle Beispiele aus dem Oberpinzgau und dem Lungau zeigen.

In Mittersill (Bezirk Zell am See) gibt es derzeit drei HausärztInnen. Mit Ende September wird jedoch eine Kassenstelle frei, die dringend nachbesetzt werden muss. Denn die Stadtgemeinde ist mit ihren knapp 5.500 EinwohnerInnen und den zahlreichen TouristInnen zu groß für nur zwei AllgemeinmedizinerInnen.

Sollte trotz aller Bemühungen niemand gefunden werden, wird die freie Stelle – so die neue Idee – den beiden ÄrztInnen in Mittersill zugeordnet. Damit könnten neue MedizinerInnen in den bestehenden Praxen einfach angestellt werden. Eine finanziell kostspielige Betriebsgründung würde als Hürde wegfallen. [1]

Doch nicht nur bei HausärztInnen ergibt sich zuweilen eine schwierige Suche nach geeigneten Fachkräften. Auch Landkrankenhäuser kämpfen damit, geignete BewerberInnen für offene Stellen zu finden.

Im Krankenhaus Tamsweg ging nun eine langwierige Suche für die Gynäkologische Abteilung erfolgreich zu Ende. Möglich machte dies ein völlig neuer Ansatz, wie Wirtschaftsdirektorin Andrea Schindler-Perner den Salzburger Nachrichten schilderte: „Wir haben in der Stellenausschreibung die Region mitverkauft. [2]“ So wurde etwa ein Imagefilm gedreht, der den Bezirk im Süden Salzburgs näher vorstellte. In den sozialen Medien konnten damit mehr als 5.000 InteressentInnen erreicht werden. Der Aufwand hat sich gelohnt: Ein neuer Primär wird in Kürze auf der Gynäkologischen Abteilung seine Arbeit aufnehmen. [3]

Autor
Alexander Neunherz

Quellen
[1] Kaindl, Anton (2019): Neues Modell soll Hausärzte anlocken. In: Salzburger Nachrichten (Aus Stadt und Land), 27. Juni, 10.
[2] Prlic´, Anton (2019): Der Kampf kleiner Spitäler um Ärzte. In: Salzburger Nachrichten (Aus Stadt und Land), 17. Juli, 2.
[3] Prlic´, Anton (2019): Der Kampf kleiner Spitäler um Ärzte. In: Salzburger Nachrichten (Aus Stadt und Land), 17. Juli, 2-3.