Unsere bäuerlichen Familienbetriebe brauchen Sicherheit und eine gute Zukunft

Die Liebe zu ihrem Beruf steht unseren Bäuerinnen und Bauern ins Gesicht geschrieben. Wir erleben das jeden Tag. Doch viele von ihnen haben auch das Gefühl, dass sich die Landwirtschaft in die falsche Richtung entwickelt.

Was sind die Ursachen dafür? Ist es etwa falsch zu behaupten, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe immer mehr unter Druck geraten? Ist es ein Irrtum, dass die bäuerlichen Einkommen seit Jahren stagnieren? Und ist es letztendlich falsch zu sagen, dass viele LandwirtInnen ohne zusätzliche Lohnarbeit nicht mehr über die Runden kommen?

Die vorherrschende Landwirtschaftspolitik hat unbequeme Wahrheiten ignoriert und so ein System des Wachsens oder Weichens etabliert. Die aktuelle Reform der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) hätte eine einmalige Chance geboten, die Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft für eine gute Zukunft zu gestalten. Wer sich den erzielten Kompromiss ansieht, wird aber erkennen müssen, dass wir es hier mit einer verfehlten Landwirtschaftspolitik zu tun haben.

Die GAP-Reform wird den Strukturwandel in der Landwirtschaft nicht aufhalten können, im Gegenteil: Den Bäuerinnen und Bauern bleibt aufgrund der flächenabhängigen Förderung auch weiterhin nichts anderes übrig, als zu wachsen. Wir sagen aber: Man kann von der Landwirtschaft nicht ständig mehr für weniger Geld fordern! Stattdessen müssen unsere LandwirtInnen besser als bislang unterstützt werden. Hier kämpfen wir für unsere bäuerlichen Familienbetriebe – diese sollen für ihre ersten 20 Hektar jeweils 150 Euro/ha mehr an Ausgleichszahlungen erhalten.

Wir alle kennen die Probleme, die uns seit Jahren das Leben schwer machen und einige bereits zum Aufgeben gezwungen haben. Schauen wir nicht mehr länger zu, sondern setzen wir die richtigen Schritte für eine sichere und gute Zukunft.

KR Bgm. Michael Schwarzlmüller

01/12/2021