Kommentar zu Billigfleisch und Rabatt-Irrsinn: „Wer A sagt, muss auch B sagen“

Die Lebensmittelhandelskette Hofer will in Zukunft mehr auf Tierwohl und Haltungsformen achten und damit Billigfleisch aussortieren. Zudem setzt der Diskonter ab dem heurigen Jahr bei Fleisch- und Wurstartikeln zu 100 Prozent auf heimische Produkte und bekennt sich zur österreichischen Landwirtschaft. Diese lobenswerten Schritte möchte ich keinesfalls in Abrede stellen und dennoch sind sie nur die halbe Wahrheit.

Denn die Tierschutzstiftung Vier Pfoten hat sich Anfang Mai die Preispolitik und damit den „Rabatt-Irrsinn“ näher angesehen. In diesem Zusammenhang wurde auch Hofer genannt und die dortigen „Kampfpreise von 2,99 Euro pro Kilo“ für Hühnerfleisch mit AMA Gütesiegel kritisiert. Wer bei Qualitätsprodukten mit solch enormen Preisnachlässen und Aktionen wirbt, sendet an unsere Bäuerinnen und Bauern als engagierte ProduzentInnen verheerende Signale aus.

Wer – wie Hofer selbst schreibt – kleinbäuerliche Strukturen in Österreich fördern möchte, muss konsequenterweise nicht nur gegen Billigfleisch vorgehen, sondern in Zukunft auch auf solche absurden Rabattaktionen verzichten.

LV Bgm. Michael Schwarzlmüller
design. Bundesvorsitzender
SPÖ Bäuerinnen und Bauern

09/07/2021